Feuerwehr Ratingen (ots)
Fünf Ratinger Einsatzkräfte wurden am Morgen des 30.04. um 05:30 h auf der Hauptfeuer- und Rettungswache Ratingen durch den Leiter der Feuerwehr René Schubert zur Übung in Portugal verabschiedet. Die Reise ging dann für die Kräfte zunächst zum Sammelraum für alle eingesetzten Kräfte nach Bonn. Die Kräfte werden am 10.05. zurück in Ratingen erwartet.
Die Feuerwehreinheiten aus Bonn, Düsseldorf, Königswinter, Leverkusen und Ratingen nehmen an einer Zertifizierungsübung in Portugal teil. Sie bilden gemeinsam ein Waldbrandmodul im Europäischen Katastrophenschutzmechanismus.
Hintergrundinformation: Die Feuerwehren der Städte Bonn, Königswinter und Leverkusen haben im Jahr 2019 begonnen, ein Modul zur Waldbrandbekämpfung am Boden mit Fahrzeugen (Ground Forest Fire Fighting by Vehicles; GFFF‑V) nach den Vorgaben des EU-Katastrophenschutz-Mechanismus aufzustellen. Das Ziel des Landes NRW ist, in allen Regierungsbezirken das Personal und das Material so ertüchtig zu haben, dass stets ein Modul des Landes NRW im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland in den internationalen Einsatz entsandt werden kann.
In Abstimmung mit dem Innenminister des Landes NRW hat die federführende Feuerwehr Bonn 2022 die Feuerwehr Düsseldorf und die Feuerwehr Ratingen als Expansionspartner hinzugezogen. Diese Entscheidung ehrt die Feuerwehr Ratingen und würdigt die langjährigen Bemühungen in Ausbildung, Ausstattung und Taktik zur Vegetationsbrandbekämpfung. Die Feuerwehr Ratingen beteiligt sich mit einem TLF 3000, einer Führungskraft und vier ehrenamtliche Einsatzkräften und qualifiziert dafür über 20 Einsatzkräfte. Die Kräfte müssen entsprechen der EU-Vorgaben englisch können, sehr gute körperliche Fitness aufweisen und in der Lage sein, bei kurzer Vorlaufzeit zu typischerweise einwöchigen Einsätzen auszurücken.
Die auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisierte Einheit des Landes Nordrhein-Westfalen war bereits in den vergangenen beiden Jahren in Griechenland (2021) und Frankreich (2022) im Einsatz und hat dort gemeinsam mit anderen europäischen Einheiten die örtlichen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung von großen Waldbränden unterstützt.
Im Europäischen Katastrophenschutzmechanismus werden die von den Mitgliedsländern gemeldeten Einheiten zur Bewältigung von Katastrophenereignissen durch die Europäische Kommission zertifiziert. Das Zertifizierungsverfahren für das bislang einzige deutsche Waldbrandmodul soll mit der anstehenden Feldübung in Portugal abgeschlossen werden.
Die Übung findet in der Region Abrantes, nordöstlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, vom 3. bis 5. Mai statt. Dabei müssen unterschiedliche europäische Waldbrandeinheiten ihr Können unter realistischen Bedingungen unter Beweis stellen. Das Waldbrandmodul aus Deutschland muss für drei volle Tage den autarken Betrieb des Feldcamps sicherstellen und rund um die Uhr bereit sein, um Brände zu bekämpfen und unvorhergesehene Herausforderungen zu lösen. Zudem wird von den Prüfern ein genauer Blick auf die Logistik rund um das Feldcamp, die Führung des Moduls und die Interaktion mit anderen lokalen und internationalen Einheiten geworfen.
Die Einsatzkräfte des deutschen Waldbrandmoduls gliedern sich in haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, zwei Fachberater der auf Naturkatastrophen spezialisierten, nichtstaatlichen Hilfsorganisation @fire sowie vier Kräfte des Bonner Ortsverbandes der Johanniter Unfallhilfe, die sich um die Verpflegung des Waldbrandmoduls kümmert.
Die Einheit stellt ein Pilotprojekt dar, mit dem Erfahrungen, die in anderen EU-Ländern bereits mit den Modulen gewonnen wurden, auf Feuerwehren in Deutschland übertragen werden sollen.
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