Winter in Land — Alle Vögel sind nicht weg

Winter in Land — Alle Vögel sind nicht weg

Die Deutsche Wildtier Stiftung: Viele Vögel als Wintergäste aus dem hohen Norden in Deutschland gelandet

Ham­burg (ots) — Eis­sturm, Glätte und jede Menge Schnee: Der Win­ter hat Deutsch­land im Griff. Insek­ten­fress­er unter den Vögeln, wie Schwal­ben, Gras­mück­en oder Rohr- und Laub­sänger sind längst Rich­tung Süden davongeflogen.

Doch nicht alle Vögel sind weg. Im Wald und in der Feld­flur, in städtis­chen Parkan­la­gen und auf Fried­höfen hört man sie zwitsch­ern und sin­gen. Darunter sind nicht nur ein­heimis­che Arten, son­dern auch Win­tergäste aus dem hohen Norden.

Vor allem das brus­trot­ge­fiederte Rotkehlchen ist mit seinem laut­en “Tick-ick-ick” in Heck­en und auf Bäu­men gut zu hören: “Auch Kohl- und Sumpfmeise sind im Win­ter fleißige Sänger. Der Kleiber ist im Wald jedoch stimm­lich unange­focht­en”, sagt Michael Tet­zlaff, Ornithologe in Wildtier­land Gut Kle­pelsha­gen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. “Sog­ar der kleine Zaunkönig lässt jet­zt seinen melodis­chen Gesang hören.” Neben dem Garten­baum­läufer rufen über­all die kleinen Win­ter­gold­häh­nchen. Die quirlige Art, die in größeren Trup­ps laut­stark auf sich aufmerk­sam macht, bevölk­ert mit zahlre­ichen Bergfinken die Wälder. Schwarz- und Grün­specht stim­men mit laut­starken Rufen ein. Ab Feb­ru­ar fan­gen dann auch die Buntspechte mit ihrem Balztrom­meln an. Auch wenn die Feld­flur fast vogel­frei scheint, kann man dort viele Vögel aus dem hohen Nor­den beobacht­en. “Sie sind hier, um der grim­mi­gen Kälte in der ark­tis­chen Tun­dra zu ent­fliehen”, erk­lärt der Experte der Deutschen Wildti­er Stiftung. Rau­fußbus­sarde und Raub­würg­er aus Skan­di­navien lauern Mäusen auf. In ihrer Brutheimat wären diese jet­zt unter ein­er dick­en Schneedecke ver­bor­gen und für die Vögel nur schw­er zu erreichen.

Tausende Wachold­er­drosseln fall­en jet­zt über die weni­gen vereis­ten Früchte her, die noch an den Sträuch­ern hän­gen. Mit den ver­wandten Rot­drosseln lassen sie sich die Beeren schmeck­en. Viele Kilo­me­ter von der Brutheimat ent­fer­nt ziehen derzeit auch tausende Birken- und Erlen­zeisige durch unsere Lande. Ihr Name ver­rät ihre Fress­ge­wohn­heit: Sie sind auf der Suche nach Erlen- und Birken­samen, sam­meln auch vor­jährige Frucht­stände von Brennnes­sel und Bei­fuß ab. “Da mit­tler­weile in vie­len Gegen­den die Feld­flur von Wild­kräutern und heimis­chen Sträuch­ern bere­inigt wurde, gibt es kaum noch aus­re­ichend Nahrung für unsere kleinen Win­tergäste”, betont Michael Tet­zlaff. Daher ist es umso wichtiger, im Garten heimis­che Gehölze zu pflanzen und das eine oder andere Wild­kraut ste­hen zu lassen. “So helfen Sie Singvögeln über den Winter!”.

Auf offe­nen Gewässern sind die melodis­chen Gesänge der Singschwäne zu hören, die aus dem Baltikum zu uns kom­men. Die unange­focht­e­nen Stars unter den Win­tergästen sind die far­ben­fro­hen Sei­den­schwänze aus der Taiga. “Ihr ungewöhn­lich­es Ausse­hen, das wei­thin hör­bare Klin­geln in ihren Stim­men — das sind für mich High­lights des Win­ters”, sagt Tet­zlaff. Im März ver­lassen uns die Gäste aus dem Nor­den wieder; dann kom­men die Heimkehrer aus dem Süden zurück.

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