Allergischer Schock: Es kann jeden treffen

Allergischer Schock: Es kann jeden treffen

“Mein allergischer Schock war so angsteinflößend”

Wies­baden (ots) — “Das war so ang­ste­in­flößend”, beschreibt US-Schaus­pielerin Miley Cyrus in einem Radioin­t­er­view den aller­gis­chen Schock (auch: Ana­phy­lax­ie, ana­phy­lak­tis­ch­er Schock), den sie kurz zuvor erlit­ten hat­te. Kein Wun­der, ist doch die Ana­phy­lax­ie die schw­er­ste und lebens­ge­fährliche Form ein­er aller­gis­chen Reaktion. 

Mit der seit Jahren zunehmenden Zahl an Allergien steigt auch die Häu­figkeit an ana­phy­lak­tis­chen Reak­tio­nen und die macht auch vor Stars und Sternchen nicht halt, wie das Beispiel Miley Cyrus zeigt. “Ana­phy­lak­tis­che Reak­tio­nen kön­nen prinzip­iell jeden tre­f­fen — sog­ar den­jeni­gen, der vorher noch nie aller­gisch reagiert hat”, sagt Prof. Dr. Ludger Klimek, Leit­er des Allergiezen­trums in Wies­baden. Weitaus höher ist die Gefahr allerd­ings bei bekan­nten Allergien. Um das per­sön­liche Ana­phy­lax­ie-Risiko ein­schätzen zu lassen, rät Klimek einen Aller­golo­gen aufzusuchen. Das ist der richtige Experte, der entwed­er Ent­war­nung geben oder geeignete Vor­sorge­maß­nah­men empfehlen kann. Denn sich­er ist: So bedrohlich eine ana­phy­lak­tis­che Reak­tion auch sein kann, mit der Verord­nung eines Not­fallsets, dessen wichtig­ster Bestandteil ein Adren­a­lin­au­toin­jek­tor ist, und der entsprechen­den Anwen­dungss­chu­lung ist der Betr­e­f­fende gut vor­bere­it­et. Daher Klimeks Appell: “Zum Arzt gehen und das eigene Risiko check­en lassen!”

Für Lebensmittel‑, Insek­tengift- oder Medika­mente­nal­lergik­er ist die Ana­phy­lax­iege­fahr grund­sät­zlich erhöht. Aber auch bei Pol­lenal­lergik­ern, deren Zeit mit dem ver­stärk­ten Pol­len­flug nun wieder begin­nt, ist Vor­sicht geboten. So kön­nen Bei­fußpol­lenal­lergik­er von ein­er Kreuza­l­lergie, z. B. gegen Sel­l­erie, betrof­fen sein. Auch diese kann bis hin zum aller­gis­chen Schock führen. “Alarm­stufe Rot” ist immer dann angezeigt, wenn nach einem Insek­ten­stich oder beim Essen die Haut anfängt zu juck­en und sich rötet und zusät­zlich Übelkeit, Erbrechen, Atemwegs­beschw­er­den oder Herzkreis­lauf­symp­tome wie Schwindel, Benom­men­heit oder Bewusst­losigkeit auftreten. “Vie­len Allergiepa­tien­ten ist es nicht bewusst oder sie wollen lieber nichts davon wis­sen, dass bei ihnen ein erhöht­es Ana­phy­lax­ierisiko beste­ht. Das ist erst ein­mal ver­ständlich, denn wer set­zt sich schon gerne mit ein­er dro­hen­den lebens­ge­fährlichen Sit­u­a­tion auseinan­der? Auf lange Sicht ist das allerd­ings keine gute Strate­gie. Denn jed­er kann sich auf den Ern­st­fall gut vor­bere­it­en und dadurch beruhigt in die Zukun­ft blick­en”, so Klimek.

Rettet Leben — das Notfallset

Beste­ht ein erhöht­es Ana­phy­lax­ierisiko, verord­net der Arzt ein so genan­ntes Not­fallset, das der Patient immer bei sich tra­gen sollte. Denn im Fall des Fall­es ist schnelles Han­deln gefragt. Neben einem Anti­his­t­a­minikum und einem Kor­ti­son­prä­parat ist der wichtig­ste und sofort wirk­same Bestandteil des Sets ein Adren­a­lin­au­toin­jek­tor. Im Not­fall injiziert sich damit der Patient oder ein Helfer das leben­sret­tende Adren­a­lin in den Ober­schenkel. Die Vorstel­lung, sich oder einem anderen Men­schen ein Medika­ment zu injizieren, verun­sichert manchen zunächst. Diese Bedenken und Befürch­tun­gen kön­nen in ein­er Ana­phy­lax­ie-Schu­lung schnell aus dem Weg geräumt wer­den. Hier wer­den die Teil­nehmer all­ge­mein über Ana­phy­lax­ie informiert, die Anwen­dung des Autoin­jek­tors genau erk­lärt und anhand von Demon­stra­tions­ma­te­r­i­al geübt. “Ich empfehle jedem Ana­phy­lax­ie-Gefährde­ten an solch ein­er Schu­lung teilzunehmen”, sagt Klimek.

Mehr Information

Klar ver­ständliche und prak­tis­che Infor­ma­tio­nen rund um die Ana­phy­lax­ie find­en sich auf der Web­seite www.anaphylaxie-experten.de. Erfahrungs­berichte verdeut­lichen, wie wichtig ein Not­fallset für Ana­phy­lax­ie gefährdete Men­schen ist, im Ser­vice-Bere­ich ste­hen unter anderem ein Videobeitrag und Down­load­ma­te­ri­alien, wie zum Beispiel ein Ana­phy­lax­ie-Pass, zum Aus­druck­en, bere­it. Zudem find­en die Web­seit­enbe­such­er nüt­zliche Links, unter anderem zum Patien­ten- und Ver­brauch­er­schutzver­band Deutsch­er Allergie- und Asthmabund e. V. DAAB (www.daab.de), der Allergik­ern aus­führliche Beratung und prak­tis­ches Infor­ma­tion­s­ma­te­r­i­al zur All­t­ags­be­wäl­ti­gung bietet, z. B. im Umgang mit Kita und Schule, im Urlaub oder beim Restaurantbesuch.

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