Nach Großbrand — Forderung nach besseren Brandsicherheitsvorschriften

Dortmund (ots)

Nach dem Großfeuer in Essen, bei dem am Mon­tag ein Wohnge­bäude zer­stört wurde, hat die Vere­ini­gung zur Förderung des Deutschen Brand­schutzes (vfdb) erneut höhere Sicher­heitsvorschriften für Fas­saden­sys­teme an Bauw­erken gefordert.

Das europäis­che Sys­tem zur Prü­fung von Fas­saden solle zur Erhal­tung des Sicher­heit­sniveaus in seinen Vorschriften drin­gend auch den Brand von außen, den soge­nan­nten Sock­el­brand, berück­sichti­gen, da diese Brände regelmäßig vorkom­men und eine beson­dere Her­aus­forderung für Fas­saden­sys­teme darstellen, so das Net­zw­erk für Schutz, Ret­tung und Sicherheit.

Bere­its vor eini­gen Jahren hat­ten die vfdb, die Arbeits­ge­mein­schaft der Leit­er der Berufs­feuer­wehren und der Deutsche Feuer­wehrver­band in einem Posi­tion­spa­pi­er Empfehlun­gen zur Brand­sicher­heit von Wärmedäm­mver­bundsys­te­men an Fas­saden mit Poly­sty­rolschaum als Dämm­stoff gegeben.

“Brände, die vor Gebäu­den entste­hen, bere­it­en den Feuer­wehren nor­maler­weise keine Prob­leme. Das gilt allerd­ings nicht, wenn die Fas­saden mit Wärmedäm­mver­bundsys­te­men (WDVS) gedämmt sind, die nicht den heuti­gen Erken­nt­nis­sen der Brand­sicher­heit entsprechen”, sagte vfdb-Präsi­dent Dirk Aschen­bren­ner. Dann näm­lich beste­he ein hohes Risiko, dass ein Feuer extrem schnell auf die gesamte Fas­sade über­greifen könne. “Nicht brennbare Riegel, die in die Däm­mung einge­baut sind, kön­nen eine Aus­bre­itung über mehrere Eta­gen ver­hin­dern”, so Aschenbrenner.

Deutsche Feuer­wehren hat­ten sein­erzeit über fünf Jahre Infor­ma­tio­nen zu ins­ge­samt 90 Brand­fällen gesam­melt, an denen Wärmedäm­mver­bundsys­teme mit Poly­sty­rol beteiligt waren. Poly­sty­rol gehört zu den am meis­ten ver­wen­de­ten Fas­sadendämm­stof­fen. Um welchen Dämm­stoff es sich auch bei dem Brand in Essen han­delte, ist noch nicht bekan­nt. “Da Fas­saden­sys­teme für Jahrzehnte am Bauw­erk verbleiben, hal­ten wir Robus­theit in den Brand­schutz­maß­nah­men im Hin­blick auf Ein­flüsse von außen wie Wet­ter und Beschädi­gun­gen für sin­nvoll”, hat­ten die Brand­schützer damals erk­lärt und betont: “Alle bish­eri­gen Unter­suchun­gen bestäti­gen einen entschei­den­den Gewinn von Bran­driegeln in jedem Stock­w­erk.” In Öster­re­ich und Frankre­ich sind geschoss­weise Bran­driegel bere­its vorgeschrieben.

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