Soll­er – Welt­kul­tur­er­be in der Sier­ra Tramuntana

Soll­er – Welt­kul­tur­er­be in der Sier­ra Tramuntana

Umschlos­sen von den Ber­gen der Sier­ra Tra­m­un­ta­na, wel­che 2011 den Sta­tus des Unesco Welt­kul­tur­er­be erhielt, liegt das Städt­chen Soll­er, wel­ches von den gro­ßen Ver­än­de­run­gen durch den auf­stei­gen­den Tou­ris­mus auf Mal­lor­ca bis heu­te wei­test­ge­hend ver­schont geblie­ben ist,

auf gro­ße Hotel­bur­gen wer­den Sie hier nicht sto­ßen. Den­noch bie­tet das Tal von Sól­ler sei­nen Besu­chern eine Fül­le von Mög­lich­kei­ten, allem vor­an Natur­freun­den die ger­ne Wan­dern, Fahr­rad fah­ren oder Was­ser­sport betreiben.

Die Klein­stadt Sól­ler ist der Ver­wal­tungs­sitz der gleich­na­mi­gen Gemein­de. Der Orts­kern liegt drei Kilo­me­ter land­ein­wärts der Küs­te. Sól­ler ver­fügt aber mit dem Orts­teil Port de Sól­ler über einen direk­ten Zugang zum Mit­tel­meer. Die Haupt­stadt Pal­ma ist rund 34 Kilo­me­ter entfernt.

 

 

Sól­ler – im Tal des Gol­des – auf einer Insel, die außer beschei­de­nen Braun­koh­le­vor­kom­men kei­ne Boden­schät­ze birgt. Doch selbst das Gold, das die Mau­ren Sul­li­ar nann­ten, kommt aus dem Boden und gab dem Ort sei­nen Namen. Damit sind aber nicht die weit­läu­fi­gen Oran­gen­plan­ta­gen von Sól­ler gemeint: Das Gold der Mau­ren war flüs­sig und stamm­te aus den Oli­ven­hai­nen, die Sól­ler zur Zeit ihrer Herr­schaft umgab. Ein „Tal des Gol­des“ ist die Gegend um Sól­ler mit sei­nen enor­men Gär­ten über all die Jahr­hun­der­te auch geblieben.

Schö­ne Ein­drü­cke bie­tet die Bildergallerie:

Was das Tal und sei­ne Bewoh­ner zunächst so reich und mäch­tig mach­te, ver­kehr­te sich 1860 ins Gegen­teil: Ein Schäd­ling mach­te sich über die Bäu­me und Früch­te her, Soll­er ver­lor an Wohl­stand und stürz­te in eine tie­fe Kri­se. Vor allem die Bau­ern traf die­ses Schick­sal und führ­te sie meist, wenn nicht nach Frank­reich, ins Exil nach Latein­ame­ri­ka; Kuba, Puer­to Rico oder Venezuela.

Bis die Bür­ger von Soll­er im Jah­re 1912 mit der berühm­ten Eisen­bahn „Roter Blitz“, dem soge­nann­ten Oran­gen­ex­press, einen ver­gleichs­wei­se schnel­len und beque­men Land­weg schu­fen, war der Hafen von Port de Sól­ler das Nadel­öhr nach außen und auch der wun­de Punkt des Ortes. Denn die „Oran­gen­seg­ler“, wie man die Export­schif­fe mit Kurs Frank­reich nann­te, hat­ten auch auf ihrem Rück­weg in des­sen geschütz­te und kreis­run­de Bucht schwer gela­den: Die Soll­e­rics lie­ßen sich aus Frank­reich Möbel, Töp­fe, Kar­ren und Land­wirt­schafts­ge­rä­te kom­men. Ange­sichts der Tram­pel­pfa­de über die Ber­ge und des zehn­stün­di­gen See­we­ges nach Pal­ma war die­ser „Fern­ein­kauf“ die ein­zi­ge sinn­vol­le Alternative.

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