Kreis Düren – Bun­des­weit ein­zig­ar­ti­ger Verkehrsversuch

Bun­des­weit ein­zig­ar­ti­ger Ver­kehrs­ver­such zur Sicher­heit von Motor­rad­fah­ren­den auf der Pan­ora­ma­stra­ße beginnt.

Kreis Düren. Die “Pan­ora­ma­stra­ße” in der Gemein­de Hürt­gen­wald im Kreis Düren hat neue Fahr­bahn­mar­kie­run­gen bekom­men, die bun­des­weit ein­zig­ar­tig sind und für mehr Sicher­heit bei Motor­rad­fah­ren­den sor­gen sol­len. Es han­delt sich um einen ein­jäh­ri­gen Ver­kehrs­ver­such. Zum offi­zi­el­len Start die­ser Pro­be­pha­se hat sich NRW-Ver­kehrs­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher heu­te gemein­sam mit Land­rat Wolf­gang Spelt­hahn und Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern vom Lan­des­be­trieb Straßen.NRW und der RWTH Aachen ein Bild von den Ellip­sen gemacht, die nun die kur­ven­rei­che L218 zwi­schen Vos­senack und Schmidt zieren.

Die rund­li­chen Mar­kie­run­gen in zwei Links­kur­ven sol­len dafür sor­gen, dass Motor­rad­fah­re­rin­nen und Motor­rad­fah­rer die­se an der rech­ten Sei­te umfah­ren, auf ihrer Spur blei­ben und die Kur­ven nicht schnei­den. Das soll ver­hin­dern, dass sie mit Kopf und Ober­kö­per auf die Gegen­fahr­bahn gera­ten. Zusam­men­stö­ße mit ent­ge­gen­kom­men­den Fahr­zeu­gen wer­den vermieden.

Ver­kehrs­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher beton­te: „Wir wol­len die Ver­kehrs­si­cher­heit für die Motor­rad­fah­re­rin­nen und Motor­rad­fah­rer ver­bes­sern. Durch die hier in der Eifel erst­ma­lig erprob­ten Mar­kie­run­gen hof­fen wir, einen Unfall­schwer­punkt nach­hal­tig in den Griff zu bekom­men. Dies kommt allen Ver­kehrs­teil­neh­men­den zugute.“

Das NRW-Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um beglei­tet den Ver­such. Die L218 gilt als Unfall­schwer­punkt. Die Lan­des­stra­ße liegt in Zustän­dig­keit des Lan­des­be­triebs Straßen.NRW, der den Stre­cken­ab­schnitt für den Ver­kehrs­ver­such zur Ver­fü­gung gestellt und die Anbrin­gung der Mar­kie­rung zwi­schen Vos­senack und Schmidt über­nom­men hat. Vor allem wäh­rend der Motor­rad­sai­son kommt es hier immer wie­der zu schwe­ren Zusam­men­stö­ßen. Land­rat Wolf­gang Spelt­hahn, der sich für die Geneh­mi­gung des Ver­kehrs­ver­suchs ein­ge­setzt hat, hofft, dass die neu­en Mar­kie­run­gen zu einer siche­ren Fahr­wei­se bei­tra­gen wer­den und der Ver­kehrs­ver­such erfolg­reich ist. „Wenn durch die­se Ellip­sen auch nur ein schwe­rer Unfall ver­mie­den wer­den kann, dann ist unser Ziel schon erreicht. Die­se Neue­rung kann Vor­bild für vie­le Stra­ßen in Deutsch­land sein, wo sich Unfäl­le häu­fen. Wir sind stolz dar­auf, dass wir hier im Kreis Düren Vor­rei­ter sein kön­nen“, sagt Land­rat Wolf­gang Spelthahn.

Jeweils rund 30 bezie­hungs­wei­se 40 Ellip­sen unter­schied­li­cher Brei­te sind in den Kur­ven bei­der Fahr­bah­nen auf­ge­bracht und die Anwe­sen­den zeig­ten sich beein­druckt, von die­ser Inno­va­ti­on. Die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Poli­tik, der ört­lich zustän­di­gen Ver­kehrs­ver­wal­tun­gen und Wis­sen­schaft konn­ten sich am Nach­mit­tag von der ange­dach­ten Fahr­wei­se über­zeu­gen, denn Fah­re­rin­nen und Fah­rer aus dem Motor­rad­team von Straßen.NRW, die im Lan­des­be­trieb für die Biker-Stre­cken­kon­trol­le zustän­dig sind, demons­trier­ten die idea­le Kur­ven­fahrt vor Ort, die auch ein lang­sa­me­res Fahr­ver­hal­ten zur Fol­ge hat.

„Zwei­rad­si­cher­heit ist für Straßen.NRW ein wich­ti­ges The­ma. Mit Schutz­ein­rich­tun­gen wie Unter­fahr­schutz an Schutz­plan­ken oder fle­xi­blen Fahr­bahn­tei­lern erhö­hen wir die Biker­si­cher­heit an zahl­rei­chen unse­rer Bun­des- und Lan­des­stra­ßen“, erklärt Straßen.NRW Direk­tor Dr. Sascha Kai­ser und ergänzt: „Als Motor­rad­fah­rer weiß ich aus eige­ner Erfah­rung, wie wich­tig eine siche­re­re Kur­ven­füh­rung ist. Wir hof­fen, dass die Unfall­zah­len mit­hil­fe die­ser Mar­kie­run­gen redu­ziert wer­den kön­nen.“ Das Insti­tut für Stra­ßen­we­sen der RWTH beglei­tet den Ver­kehrs­ver­such wis­sen­schaft­lich und wird unter­su­chen, inwie­weit die Ellip­sen zu einer Ver­än­de­rung des Fahr­ver­hal­tens und somit auch zu einer Unfall­ver­mei­dung bei­tra­gen kön­nen. Meh­re­re Wär­me­bild­ka­me­ras im Bereich einer Kur­ve zeich­nen aus­schließ­lich das Fahr­ver­hal­ten auf. Kenn­zei­chen und Gesich­ter sind im Wär­me­bild nicht sicht­bar, dadurch wer­den kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten erhoben.

“Wir freu­en uns, dass wir uns an der Kon­zep­ti­on der neu­ar­ti­gen Mar­kie­rung zur Erhö­hung der Sicher­heit betei­li­gen konn­ten. Unse­re KI-basier­ten Ana­ly­se­me­tho­den bie­ten ins­be­son­de­re bei der Bewer­tung von neu­en Infra­struk­tur­ele­men­ten viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten”, sagt Dr. Dirk Kem­per, Lei­ter Ver­kehrs­tech­nik am RWTH-Insti­tut. Die Ergeb­nis­se der Erpro­bung sol­len als Grund­la­ge für die Ent­schei­dung die­nen, ob und in wel­chem Umfang sol­che Mar­kie­run­gen dau­er­haf­ten Ein­gang in die stra­ßen­ver­kehrs­recht­li­chen Vor­schrif­ten finden.

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