Wintercamping: So geht Winterurlaub

Berlin (ots)

  • Ob in den Win­terurlaub oder über die jeck­en Karneval­stage: Win­ter­camp­ing ist die entspan­nte Alter­na­tive zum Urlaub in Hotel und Hütte.
  • Heizen, Lüften, Trans­port und Gasver­brauch: Mit diesen Tipps gelingt die Vor­bere­itung auf das Winterabenteuer.
  • Worauf  Win­ter­cam­per noch acht­en soll­ten, ver­rät Markus Lau, Tech­nikex­perte beim DVFG.

Mit Wohn­mo­bil und Wohn­wa­gen ins Skivergnü­gen starten: Entspan­nter lassen sich der Win­terurlaub oder die freien Karneval­stage nicht ver­brin­gen. Das rol­lende Win­ter­dom­izil bietet klare Stan­dortvorteile, da es sich beispiel­sweise in unmit­tel­bar­er Nähe zu Skilift oder Piste parken lässt. Auch auf Kom­fort müssen Win­ter­cam­per nicht verzicht­en. “Dank Flüs­sig­gas gehören Wohlfühltem­per­a­turen, Kochgele­gen­heit und heiße Duschen jed­erzeit zur Camp­ing-Ausstat­tung”, sagt Markus Lau, Tech­nikex­perte beim Deutschen Ver­band Flüs­sig­gas e.V. (DVFG). “Selb­st wenn es draußen richtig kalt wird. Denn Propan­gas lässt sich ohne Prob­leme bis zu ein­er Tem­per­atur von minus 42 Grad Cel­sius ver­wen­den.” Diese Fak­ten zum Win­terurlaub mit Wohn­mo­bil oder Wohn­wa­gen soll­ten Camp­ing-Fans kennen.

Heiz und quer: Wärme, Kochen, Lüften

Während des lan­gen Skitages auf der Piste kön­nen Camper die Heizung in Wohn­mo­bil oder Wohn­wa­gen herun­ter­drehen — aber nicht ganz auss­chal­ten. “Bei zu niedri­gen Tem­per­a­turen kann Wass­er im Wasser­tank oder in den Leitun­gen gefrieren. Es dehnt sich aus und kann so Frostschä­den verur­sachen”, sagt Markus Lau. Außer­dem wichtig: Das einge­baute Gaskochfeld niemals zum Heizen des Innen­raums ver­wen­den, da die offene Flamme der Luft Sauer­stoff entzieht und giftiges Kohlen­monox­id entste­hen kann. Deshalb unbe­d­ingt auch im Win­ter während des Kochens lüften. Aus­giebiges Lüften ist auch nach dem Duschen ein absolutes Muss. Denn bleibt die ent­standene Feuchtigkeit im Inneren, kann sie Schim­mel­bil­dung begün­sti­gen. Das Risiko ist umso größer, je stärk­er Wohn­mo­bil oder Wohn­wa­gen auskühlen. “Am besten ist regelmäßiges Quer­lüften, also zwei gegenüber­liegende Fen­ster oder Türen gle­ichzeit­ig zu öff­nen — zwei- bis dreimal am Tag für etwa zehn Minuten. Das ist im Ver­gle­ich zum Stoßlüften effizien­ter”, sagt Markus Lau. Dabei die Heizung am besten auss­chal­ten, um nicht unnötig Energie zu verbrauchen.

Extra-Tipp Sicher­heit: Camper soll­ten auf eine aktuelle Gasprü­fung (G 607-Prü­fung) acht­en. Dabei über­prüfen zer­ti­fizierte Sachkundi­ge u.a. auch die Abgas­führung der Gas­geräte, so dass beispiel­sweise beim Betrieb der Heizung kein lebens­ge­fährlich­es Kohlen­monox­id in den Wohn­raum gelan­gen kann. Ein Experte in ihrer Nähe find­et sich über die Web­seite https://gaspruefung-wohnwagen-wohnmobile.de.

Mit Sicher­heit warm: Heizen während der Fahrt

Eine häu­fige Frage: Darf die Heizung in Wohn­mo­bil oder Wohn­wa­gen bere­its während der Fahrt laufen, damit es am Ziel wohlig warm ist? Mit dem entsprechen­den Equip­ment spricht nichts dage­gen. “Um Flüs­sig­gas­geräte wie die Heizung während der Fahrt zu betreiben, sind zwei Sicher­heit­sein­rich­tun­gen an der Flüs­sig­gasan­lage erforder­lich: Crash-Sen­sor und Schlauch­ab­bruch­sicherung”, sagt Markus Lau. “Der Crash-Sen­sor ver­hin­dert einen unkon­trol­lierten Gasaus­tritt bei einem möglichen Unfall. Die Schlauch­ab­bruch­sicherung stoppt den Gas­fluss im Fall eines Lecks an der Schlauch­leitung.” Wichtig: Flüs­sig­gas­geräte wie die Heizung nur nutzen, wenn das Fahrzeug im Freien ist. Auf keinen Fall in Parkhäusern oder Gara­gen. Auch während des Tankens ist die Nutzung tabu.

Anschnallen bitte: Gas­flaschen richtig transportieren

Während der Fahrt gehören Flüs­sig­gas­flaschen in den speziellen Flaschenkas­ten des Wohn­mo­bils oder Wohn­wa­gens. Dort wer­den sie aufrecht­ste­hend und fest­gezur­rt trans­portiert. Meist bietet der Kas­ten Platz für zwei 11-Kilo­gramm Gas­flaschen. “Vorschrift ist, die Ersatzflasche zuge­dreht zu trans­portieren und mit aufge­set­zter Ven­tilschutzkappe”, sagt Markus Lau. Für die effiziente Nutzung der bei­den Gas­flaschen kann ein Gas­druck­re­gler mit Umschal­tau­tomatik sin­nvoll sein. Ist die aktuelle Betrieb­s­flasche leer, schal­tet das Tool automa­tisch auf die Reserve­flasche um. So geht die Heizung nicht plöt­zlich aus, wenn eine Flasche leer ist. Und nie­mand muss Sorge haben, beispiel­sweise nachts bei klir­ren­der Kälte aufzuwachen und erst ein­mal die Gas­flasche wech­seln zu müssen.

Extra-Tipp Ver­brauch: Der Gasver­brauch beim Win­ter­camp­ing hängt von zahlre­ichen Fak­toren ab — beispiel­sweise Außen­tem­per­atur, Wärmedäm­mung des Fahrzeugs oder per­sön­lichem “Wärmebe­darf”. Als Faus­tregel gilt: Eine 11-Kilo­gramm Gas­flasche dürfte bei win­ter­lichen Tem­per­a­turen (zwis­chen minus 5 und 5 Grad Cel­sius) etwa drei bis fünf Tage hal­ten, wenn damit Heizung, Kocher, Warmwasser­boil­er und Kühlschrank betrieben werden.

Energi­eträger Flüssiggas:

Flüs­sig­gas (LPG) — nicht zu ver­wech­seln mit ver­flüs­sigtem Erdgas (LNG, Methan) — beste­ht aus Propan, Butan und deren Gemis­chen und wird bere­its unter geringem Druck flüs­sig. Der Energi­eträger ver­bren­nt CO2-reduziert und schad­stof­farm. Die erneuer­baren Vari­anten sind als bio­genes Flüs­sig­gas und kün­ftig als Dimethylether (rDME) ver­füg­bar. Flüs­sig­gas wird für Heiz- und Küh­lzwecke, als Kraft­stoff (Auto­gas), in Indus­trie und Land­wirtschaft sowie im Freizeit­bere­ich eingesetzt.

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